Samstag, September 20, 2008

Trivium - Shogun

TRIVIUM (v.l.n.r.):
Travis Smith, Corey Bealieu, Matthew Kiichi Heafy, Paolo Gregoletto

Als sie 2006 mit "The Crusade" ihren großen musikalischen Sinneswandel hatten und sehr klassisch angehauchten Metal mit deutlich hörbaren Einflüssen von METALLICA, MEGADETH, TESTAMENT und weiteren Thrash Metal-Bands der Achtziger Jahre veröffentlichten, war der Aufschrei der Anhänger groß. Kein Brüllgesang mehr, nur ein einziger Breakdown, zu kitschige Soli, zu altbackene Riffs. Was ich zum damaligen Zeitpunkt begrüßte, da ihr 2005 veröffentlichtes zweites Album "Ascendancy" durch tolle Hooklines und eigenständiges Songwriting ihr bis dato bestes Album war, aber durch den Brüllgesang ein falsches Licht auf die Kompositionen warf. Viele buhten "Metalcore!" nur aufgrund dessen. Dieser weichte auf "The Crusade" dem Hetfield'schen Singstil Heafy's, allerdings wirkte das Album im Großen und Ganzen zu erzwungen und machte nicht immer Spaß, dank Nullnummern wie "Anthem (We Are The Fire)", "This World Can't Tear Us Apart" "Contempt Breeds Contamination". oder auch "The Rising". Doch mit "Shogun" scheinen die Experimente vorbei zu sein.

Corey und Matt haben nämlich die tiefe E-Saite ihrer Gitarren wieder entdeckt, wodurch die Songs nicht nur viel moderner klingen als auf dem Vorgänger, sondern auch wesentlich aggressiver. Der Hetfield'sche Singstil ist wieder mit von der Partie, genauso wie der Brüllgesang der Anfangstage und Matt's hervorragende klare Singstimme. Generell wird wieder im Hause TRIVIUM (im Kontext der Band) ganz im Stil der alten Schule gerockt. Lange, seltsame Songtitel, die typischen Doppel-Leads (ok, eigentlich von IRON MAIDEN...) und Ohrwurm-Refrains, als hätte es "The Crusade" nie gegeben.

Leider hat die vorliegende Promo-CD nicht viel mehr zu bieten als einen häßlichen, weißen Pappschuber und einen Standard Pressetext. Und somit auch keine Songtexte, was schade ist, da mich schon interessiert, inwiefern Matt die Wurzeln seiner japanischen Herkunft in die Texte eingearbeitet hat, da man an Albumtitel, Songtiteln und dem Artwork der Singles deutlich erkennen kann, das es um eben jenes geht. Japan. Oder doch nicht? Ich weiß es nicht, und werde es leider erst erfahren, wenn ich die CD mit Booklet in den Händen halten werde.

Weniger ominös als die Texte ist die Musik, die klar auf den Punkt kommt. Keine kitschigen Hair Metal-Riffs mehr, sondern die typischen Powerchords und Attacken auf der tiefen E-Saite. Keine furchtbar melodiösen Soli mehr, sondern technische, lange Eskapaden mit Sweep Picking, Pinch Harmonics, Flagolett-Tönen, et cetera. Kein gezwunges Riff-Recycling der Vorbilder mehr, sondern Musik, die von Herzen kommt. TRIVIUM führen mit "SHOGUN" alte Glanztaten fort. Als zum Beispiel der "Pull Harder On The Strings Of Your Martyr"-Riff schon beim Zuhören Nackenschmerzen bei mir verursachte, muss ich nun unweigerlich die Luftgitarre auspacken, wenn der erste Riff von "Torn Between Scylla and Charybdis" zu hören ist. Im Studio haben sie dafür zwei Leute gebraucht, um es einzuspielen. (Ab 1:15). Dementsprechend wahnsinnig klingt das auch.

Neben der rein spielerischen Erhabenheit von TRIVIUM beeindrucken auch wieder das Feingefühl fürs Songwriting, beziehungsweise die Refrains. Da die Songs an sich verdammt heavy und ruppig sind, hebt sich der immer ein wenig melodiösere Refrain entsprechend deutlich hervor. "Kirisute Gomen", "Down From The Sky", "Into The Mouth Of Hell We March", "Throes Of Perdition", "Of Prometheus And The Crucifix" und auch "Like Callisto To A Star In Heaven" sind daher die größten Ohrwürmer von "Shogun". Ihren bis dato heftigsten Song servieren TRIVIUM dem Hörer mit "He Who Spawned The Furies", welcher durch fast ausschließliche Verwendung des Brüllgesangs eine ungeahnte Heftigkeit erfährt. Kompositorisch am beeindruckensten ist der Titelsong, welcher mit knapp zwölf Minuten nicht nur der längste, sondern auch vielschichtigste in der Bandgeschichte ist. Hier wechseln sich brutale Passagen mit sehr ruhigen ab, in denen Matt erneut seine klare Singstimme zum besten gibt. Ebenso ein sehr relaxtes, bluesiges Solo kommt vor wie ein bombastischer Schlußteil. Von der Struktur des Songs her könnte man meinen, dass die Jungs in letzter Zeit öfter OPETH gehört haben.

Mit "Ascendancy" haben sie ihren persönlichen Meilenstein geschaffen, mit "The Crusade" einen radikalen Kurswechsel gemacht und gezeigt, dass sie auch anders können. Und mit "Shogun" ihren eigenen Stil und zu alter Stärke zurück gefunden, sowie die beiden Vorgänger bei weitem übertroffen. Sie sind an einem Punkt angelangt, an dem für sie alles offen steht. Ob sie diesen Weg nun weiterführen oder wieder Leute vor den Kopf stoßen, wird das nächste Album zeigen.

www.trivium.org ::: www.myspace.com/trivium

Sonntag, September 07, 2008

Opeth - Watershed

OPETH (v.l.n.r.):
Fredrik Åkesson, Martin Axenrot, Mikael Åkerfeldt, Per Wiberg, Martin Mendez

Mit "Watershed" beantworten OPETH viele Fragen. Fragen, die seit der Veröffentlichung von "Ghost Reveries" im Jahr 2005 vielen Fans - inklusive mir - Kopfzerbrechen bereiteten. Zum Beispiel, ob OPETH den zu einem Großteil ruhigen und Jamsession-artigen Charakter von "Ghost Reveries" auf dem nächsten Album fortführen und die Death Metal-Anteile sowie Mikael's unverkennbares Knurren immer weiter in den Hintergrund treten würden. Und, ob dies der Tatsache geschuldet war, dass es das erste über Roadrunner Records veröffentlichte Album war, welches unter anderem auch Bands wie NICKELBACK, ATREYU und MADINA LAKE unter Vertrag hat. Was allerdings schnell widerlegt wurde, da "Ghost Reveries" bereits fertig geschrieben war, als OPETH von Roadrunner Records unter Vertrag genommen wurden. Darauf musste die Anhängerschaft einen weiteren (vermeintlichen) Schlag hinnehmen: Gitarrist Peter Lindgren und Schlagzeuger Martin Lopez verließen kurz hintereinander die Band, beide viele Jahre dabei und prägend für den Sound von OPETH. Ersetzt wurden sie durch Martin Axenrot (unter anderem BLOODBATH, WITCHERY, SATANIC SLAUGHTER) am Schlagzeug und Fredrik Åkesson (unter anderem ARCH ENEMY, KRUX, TALISMAN) an der Gitarre. Beide von den Fans "gefürchtet" aufgrund ihres sehr technischen und aggressiven Spiels, welches einen krassen Gegensatz zu der sanften, melodischen Art Lindgren's und der jazzigen, verspielten Art Lopez' bildet. Das OPETH ihren Sound von Album zu Album stets weiterentwickeln, aber dennoch jederzeit nach sich selbst klingen, ist den Fans zwar hinlänglich bekannt gewesen, jedoch befürchteten sie dieses Mal anscheinend ein heftiges, steriles Death Metal-Inferno, welches seines gleichen suchen sollte.

Pustekuchen. Schließlich ist die treibende Kraft (Sänger, Gitarrist und Songschreiber) Mikael Åkerfeldt immer noch an Bord. Und mit ihm steht oder fällt OPETH. Deshalb verwundert es auch nicht, dass "Watershed" eben kein heftiges, steriles Death Metal-Inferno geworden ist, welches seines gleichen sucht. Es könnte mit der Zeit sogar das ambitionierteste, abwechslungsreichste und unterhaltsamste Album seit "Blackwater Park" sein. Selten wie zuvor haben OPETH experimentiert und ihren Sound klarer definiert wie mit "Watershed". Es ist vieles beim alten geblieben, wie zum Beispiel der stete Wechsel zwischen ruhigen Akustikpassagen und diabolischen Death Metal-Riffs mit Mikael's Markenzeichen-Knurren. Oder auch, dass jeder Song eine durchschnittliche Spieldauer von circa sieben Minuten hat. Doch es hat sich auch viel verändert. Etwa, dass das Laut-Leise-Schema auf "Watershed" derart extrem ausgereizt wird, wie selten zuvor. Man möge sich "Porcelain Heart" zu Gemüte führen, welches ich aufgrund dieser Extreme beim ersten Hören als geradezu plump und primitiv empfand, sich im weiteren Verlauf jedoch zu einem richtigen Ohrwurm gemausert hat.

Nicht nur eine Veränderung, sondern sogar eine Neuerung ist, dass einem OPETH-Album keine Songtexte beiliegen. Was kurz vor Veröffentlichung von Mikael in einem Interview noch als Witz aufgefasst wurde, entpuppte sich dann als ärgerliche Wahrheit, als man das Booklet darauf in den Händen hielt. Der Grund? Zu emotional und schmerzhaft seien die Zeilen, die Mikael für "Watershed" schrieb, als dass sie Dritte zu lesen bekommen sollten. Ganz ohne geht es jedoch auch nicht, und so wurden in der normalen sowie in der Spezial-Variante jeweils ein Teil der Texte abgedruckt. Allerdings in codierter Form. Wer sich jedoch etwas bemüht, wird sicherlich keine Probleme haben, den Code zu knacken. Mein CD-Regal schmückt die Spezial-Variante mit DVD, welche in eine einem Briefumschlag nach empfundene Verpackung eingebettet ist. Auf der DVD finden sich die üblichen Verdächtigen wieder, nämlich "Making Of", drei Bonustracks ("Derelict Herds", "Bridge Of Sighs", "Den Ständiga Resan"), sowie das komplette Album in 5.1 abgemischt. "Derelict Herds" ist ein Song aus der Feder von Mikael und Per, kann allerdings bei weitem nicht mit dem mithalten, was regulär auf "Watershed" zu hören ist, da er doch ziemlich langweilt. Das Cover von Robin Trower, "Bridge Of Sighs" ist mein Favorit, "Den Ständiga Resan", ein Cover der ROXETTE-Sängerin Marie Fredriksson, klingt ähnlich wie "Harvest" von "Blackwater Park", allerdings komplett in schwedisch vorgetragen und ohne die Atmosphäre und Klasse von jenem Song zu erreichen.

"Coil", der erste Song, offenbart zu Anfang des Albums Veränderung Nummer Drei, Vier und Fünf, beziehungsweise Premiere Nummer Eins, Zwei und Drei. Es ist der kürzeste Song mit Gesang in der Bandgeschichte, erstmals wird ein Album mit einer Ballade eröffnet und zum ersten Mal gibt sich ein Gastsänger die Blöße. Beziehungsweise eine Gastsängerin, nämlich Nathalie Lorichs, Martin Axenrot's derzeitige Freundin. Ein ungewöhnlicher Start für diese Band, fast nie hat man die Schweden so kompakt und eingängig gehört. Ein starker Kontrast dazu ist der nahtlose Übergang zu "Hessian Peel", dem definitiv härtesten und brutalstem Song dieser Band bisher. Hier kommen auch zum ersten Mal die Einflüsse der Neuzugänge Åkesson und Axenrot zum tragen. Wer auch nur Ansatzweise etwas mit BLOODBATH (unter anderem mit Martin Axenrot und Mikael Åkerfeldt) anfangen kann, wird diesen Song sehr mögen.

Mit "The Lotus Eater" schallt eine weitere Veränderung aus den Boxen. Zum ersten Mal verwenden OPETH Blastbeats in einem ihrer Songs. Und das kuriose ist: Es klingt tierisch abgefahren, wie Mikael mit klarer Stimme zu diesem Blastbeat singt! Im weiteren Verlauf ist auch deutlich das eingangs erwähnte extreme Wechselspiel von laut und leise zu hören. Es fällt auch auf, dass die Keyboard- und Mellotron-Passagen von Per Wiberg dieses Mal nicht nur zur Hintergrunduntermalung dienen, sondern er ab und an auch ein Solo beisteuert. So geschehen zum Beispiel in "The Lotus Eater", welches von Teilen der Anhängerschaft als "Super Mario-Gedudel" abgetan wird.

Der nächste große Aufreger für die Alteingesessenen war die Halbballade "Burden". Von Mikael als sein persönlicher "White Snake-Song" angepriesen, punktet er durch eine hervorragende Gesangsleistung von Mikael, zwei herrlich "käsige" Metal-Balladen-Soli von Fredrik und Per und einem erhobenen Mittelfinger gegenüber Klangperfektionisten am Ende das Songs. Da werden nämlich einfach mal die Saiten während des spielens herunter gestimmt und mit einem herzlichen Lacher nahtlos zu der ersten Single-Auskopplung "Porcelain Heart" übergegangen. Um den Leser nicht weiter mit meinen müden Umschreibungen zu langweilen, schauen wir doch mal, was Herr Åkerfeldt zu dem Song zu sagen hat:

"This song was re-written about 3 times! Fredrik came up with the opening riff and it set the mood for the rest of the song, but some how we had to struggle a little to make it sound just 'right'. I really love this one and it feels like a unique part/song in our discography. Don't know if it's a 'single' per say but it's certainly not a shit track. Enjoy!"

Öhm... ja. Ergänzend dazu möchte ich sagen, dass diese Notiz dem Notenheft von "Porcelain Heart" zu entnehmen ist, welches einer der vielen verschiedenen Variationen von "Watershed" beilag. Außerdem, um etwas expliziter zu werden, versprüht dieser Song einen gewissen Gothic-Vibe und lotet erneut die extreme des Laut-Leise-Schemas aus, wahrscheinlich sogar als extremer als alle Songs auf diesem Album. "Hessian Peel" kann man deshalb als typischen OPETH-Song beschreiben, welcher auch auf "Blackwater Park" seine Daseinsberechtigung gehabt hätte und deswegen dem Otto-Normal-OPETH-Fan auf Anhieb gefallen dürfte. Langsam und stetig steigert dieser Song sich vom Akustik-Intro zu sanften Gitarrenklängen hinauf, bis es in einem wahren (also doch!) Death Metal-Inferno endet. Als Ausklang fungiert "Hex Omega", was am ehesten mit der Stimmung von "Atonment" vom Vorgänger zu vergleichen ist. Zwar wird es hier ab und zu etwas heftiger, im Großen und Ganzen jedoch bestimmt ein entspannter, verträumter Klangcharakter das Bild des letzten Songs.

Es fällt auf, dass ich mir nicht gerade große Mühe gegeben habe, die einzelnen Songs zu beschreiben. Nun, zum einen wollte ich mich kurz fassen und außerdem ist mein Vorrat an Adjektiven sehr beschränkt. Zum anderen lässt sich Musik, die von OPETH im speziellen, kaum in verständliche Worte fassen. Drum zitiere ich einfach einen französischen Dichter um diesen endlos scheinenden Text zu einem abruptem Ende zu führen:

"Die Musik drückt aus, was nicht gesagt werden kann und worüber zu schweigen unmöglich ist."

Victor Hugo, 1802 - 1885

Dienstag, September 02, 2008

Underoath - Lost In The Sound Of Separation

UNDEROATH (v.l.n.r.):
Spencer Chamberlain, Chris Dudley, Tim McTague, Grant Brandell, Allon Gillespie, James Smith

Man hätte natürlich auch auf Nummer sicher gehen können. Wie zum Beispiel ATREYU, die mit ihrem aktuellen Album viele ihrer Fans vor den Kopf stießen, als sie plötzlich weichgespülten, radiotauglichen Poprock spielten, statt aggressivem was-auch-immer-core. Wie zum Beispiel FEAR FACTORY, die mit ihrem aktuellen Album viele ihrer Fans vor den Kopf stießen, als sie plötzlich untypischen, viel zu rockigen Metal spielten, statt der typisch steril sägenden Riffs. Wie zum Beispiel IN FLAMES, die mit ihrem aktuellen Album viele ihrer Fans vor den Kopf stießen, als sie plötzlich poppigen, belanglosen MTV-Metal spielten, statt des viel interessanteren, härteren Vorgängers "Come Clarity". Man ist aber nicht auf Nummer sicher gegangen.

"Define The Great Line" aus dem Jahre 2006 verkaufte sich bis zum heutigen Tage über eine halbe Million mal. Hätte sich also finanziell gelohnt, die alte Schiene weiter zu fahren: Progressiv verspielten Post Hardcore mit dem Brüllgesang Spencer's und der glockenklaren Singstimme von Aaron und langen, ruhigen, atmosphärischen Passagen. Einen kompletten Stilbruch haben UNDEROATH mit "Lost In The Sound Of Separation" nicht begangen, dennoch dürfte sich der geneigte Hörer wundern, was die penetranten Christen ihm/ihr für einen sperrigen, schnellen und agressiven Brocken vor den Latz knallen. Dass ich penetrante Christen schreibe, kommt nicht von ungefähr. Nix gegen derlei Thematik in den Songtexten, da sie immer noch Raum für Interpretationen lassen, allerdings sind diese größtenteils schon sehr plakativ. Wenn auf deren Konzerten Sätze fallen wie "We love playing music and everything, but we hope when you hear us, and see us, you don't see Underoath, but you see Jesus Christ." und auch "It's all about Jesus. He's the reason we do this." empfinde ich das schon als penetrant. Doch nun geht es um deren aktuelles Album, nicht um deren Ambitionen als Missionare bei ihren Auftritten.

Gleichsam mit "No Tears For The Creatures" von JOHNNY TRUANT offenbaren sich die Details und Nuancen der einzelnen Songs erst nach mehrmaligen Hördurchläufen. Anfangs fällt auf, dass die Platte rasend schnell nach vorne prischt und Aaron's klare Singstimme so gut wie nie zum Einsatz kommt. Mit der Zeit stellt man jedoch fest, dass, anders als auf "Define The Great Line", dieser nur verhältnismäßig kurz innerhalb der Songs zu hören sind, um nicht zu viel von der agressiven Dynamik zu nehmen. Verstärkt tritt nun auch das Element des choralen Gesangs zum Vorschein, wovon zum Beispiel "To Whom It May Concern" auf dem Vorgänger vollständig getragen wurde. Auch die plötzlichen Ausfälle des Noise Gates zwischen den Riffs sind wieder zu hören, sowie hier und da kleine Elektro-Spielereien.

Dass "The Created Void" von den Jungs als "melodische Atempause" beschrieben, trotz der Tatsache, dass hier nur leicht vom Gaspedal runtergegangen wird, ist etwas seltsam. Hier hat Aaron jedoch weitaus mehr am Mikro zu tun und macht im Kontext des Albums schon Sinn. Wahrscheinlich ist das auch einer der ersten Songs der hängen bleibt, aufgrund dessen, dass er so eine Art Ruhepol inmitten des Albums bildet. Ein zweites "Salmarnir" oder auch "Casting Such A Thin Shadow" sollte man jedoch nicht erwarten, dafür ist es zu heftig. Ruhigere Töne schlägt auch der Doppelrausschmeißer "Too Bright To See, Too Loud To Hear" und "Desolate Earth :: The End Is Here" an, jedoch ohne an die Intensität und Atmosphäre der ruhigeren Stellen des Vorgängers anknüpfen zu können. Insgesamt dennoch ein würdiger Nachfolger, nicht zuletzt aufgrund dessen, dass UNDEROATH sich nicht anbiedern oder auf dem bereits erreichten ausruhen, sondern weitaus sperriger als zuvor klingen.

www.underoath777.com ::: www.myspace.com/underoath